Sie wollen sich für Edelkrebse informieren und begeistern? Dann stöbern Sie hier in unseren monatlichen Berichten und schauen Sie das Youtube-Video an (28 Minuten) :

Heimlicher Panzerträger - Der Flußkrebs, SWR, 1996 an!

Neuere Beiträge bei: das Allerneueste

Januar/Februar 2023: Ein Blick in unser leeres Hälterungsbecken lässt uns immer wieder staunen, wie kunstvoll und schön die Eiswelten sind, die hier durch das kristallklare Quellwasser entstehen können. Wir lassen das Quellwasser einfach weiter durch das Becken fließen, bis im Frühjahr wieder die neu gefangenen Edelkrebse bis zum Versand hier gehältert werden. Bald ist es wieder so weit. Ich freue mich über Vorbestellungen!

Dezember 2022: Ein langes Krebsjahr geht zu Ende und die Weiher verhüllen sich mit einer Eisschicht. Zu Weihnachten schmücken wunderbare Eissterne und riesige Rauhreifkristalle die Oberfläche. Darunter ist es dunkel und ruhig. Die Edelkrebse sitzen fast regungslos in ihren Höhlen. Krebszüchter haben es jetzt leicht, da sie - ähnlich wie die Edelkrebse - nur auf das Frühjahr warten müssen und bis dahin die Wunder der Natur bestaunen können.

November 2022: Es wird Herbst und der Regen hat nun auch unsere letzten Weiher, deren Wasserstand in der Sommertrockenheit abgesunken war, wieder voll gefüllt. Für den langen Winter ist das frische, kalte, sauerstoffreiche Wasser gut. Hier reifen jetzt die Eier unter dem Hinterleib der eiertragenden Weibchen, die ihr Versteck nur selten verlassen.

Oktober 2022: In den letzten warmen Tage im Oktober konnten wir noch einmal ziemlich viele Krebse mit Reusen fangen und ausliefern. Dass es Herbst wird, sieht man auch am Gras, das auf den Dämmen nur noch wenig wächst. Die Kälber, die bei uns die Dämme abweiden, haben auch noch die letzten Reste freigesteckt bekommen.

September 2022: Seerosen sind eigentlich nicht ideal für einen Krebsteich, da die Blätter Schatten werfen und das Wachstum von Unterwasserpflanzen verhindern. Diese sind für Edelkrebse wichtig als Sauerstoffspender, Nahrungsquelle und Versteck. Wenn nicht zu viel Wasserfläche bedeckt ist, können Seerosen vielleicht auch vorteilhaft sein - schön sind sie jedenfalls. Wir haben sie in einen Eimer gepflanzt, um ihr Wachstum zu begrenzen.

Juli-August 2022: Hitze und Trockenheit können für Krebse ein Problem sein. Wenn der Wasserstand fällt, müssen sich die Krebse aus ihren jetzt trockenen Höhlen zurückziehen und sich in tieferen Gewässern verstecken. Auf dem Bild sind durch den niedrigeren Wasserstand Krebshöhlen aus Kalksandstein sichtbar geworden. Sie sind aneinandergelehnt, da die Erfahrung zeigt, dass einzelne Steine selten senkrecht stehen bleiben. Kalk wird von den Edelkrebsen für den Panzerbau benötigt - bei älteren Steinen sieht man, dass sich ein Teil des Kalkes im Wasser gelöst hat.

Juni 2022: In der Wärme wächst das Kraut. In diesem Fall ist es Hornkraut, das in nährstoffreichem Wasser besonders gut gedeiht und von Edelkrebsen nicht so gern gefressen wird wie die Wasserpest. (siehe auch Abschnitt Wasserpflanzen). Mit dem Rechen das Kraut herausziehen ist eine Sisyphusarbeit - besser sind Fische die sich (nur) vom Kraut ernähren.

Mai 2022: Noch ist es kühl am Morgen und die Tauperlen machen die Spinnweben sichtbar. Doch wenn die sommerliche Hitze die Teiche erwärmt, wird Sauerstoff das zentrale Problem - insbesondere für kleinere Teiche ohne den Zufluss von kaltem Quellwasser. Ab 25 Grad Wassertemperatur wird es dann problematisch für Edelkrebse, da der Sauerstoffgehalt zu niedrig wird. Hier können einige Maßnahmen helfen:

  • Beschattung durch Bäume etc.
  • Unterwasserpflanzen, die in der Sonne Sauerstoff erzeugen
  • eine Umwälzpumpe, durch die kaltes, sauerstoffarmes Wasser aus tiefen Schichten hochgepumpt wird: siehe Beitrag unten vom Juni 2021
  • ein Sprudler mit Zeitschaltuhr, der nur nachts betrieben wird, da dann die zugeführte Luft kälter ist
  • zusätzliches kaltes, sauerstoffreiches Wasser
  • ein Springbrunnen vor allem in der Nacht
  • Bäume und Sträucher auf der Nordseite entfernen, um die Belüftung zu verbessern. Der Wind, der über den Teich weht, verstärkt die Verdunstung des Wassers und die Verdunstungskälte kühlt.

März /April 2022: Die Weibchen, die wir in unseren Reusen jetzt fangen, sind oft eiertragend. Wer jetzt Edelkrebse kauft, bekommt mit so einem Weibchen 20 bis 150 junge Edelkrebschen, die etwa im Juni schlüpfen. Man kann leicht ausrechnen, wieviele Höhlen für die kleinen Edelkrebse bei 10 eiertragenden Weibchen unbedingt nötig sind. Das ist besonders wichtig, wenn noch Molche oder Fische im Teich sind.

Eine einfache Hilfe sind alte Backsteine - oder Ziegelsteine wie auf der Abbildung. In einem Backstein sind je nach Ausführung 20 bis 100 kleine Höhlen. Man sollte aber durchaus auch einige leere Höhlen einplanen, so dass pro eiertragendes Weibchen mindestens 2 bis 3 Backsteine sinnvoll sind. Für die Eltern braucht man natürlich größere Unterschlupfmöglichkeiten, die an die Größe der Krebse angepasst sein sollten. Am besten ist dabei ein Haufen von alten ausgelaugten Dachplatten (z.B. Frankfurter Pfanne), die unregelmäßig übereinander gelegt werden sollten, so dass sich unterschiedliche Hohlräume bilden.

Ende Februar 2022: Die Eisschicht des Weihers war schon aufgetaut aber heute morgen hat sich am Ufer wieder eine dünne Eisschicht gebildet und am Ufer liegen noch Schneereste vom Anfang der Woche. Die Kraft der Sonne nimmt täglich zu und es ist nur noch ein Frage von Tagen bis das Leben im Weiher wieder erwacht. Würde man jetzt Reusen setzen, so kämen lediglich einzelne, hungrige, in der Kälte des Wasser wie schlaftrunkene, sich langsam bewegende Krebse vorbei, denen wahrscheinlich sogar die Kletterei in die Reuse zu mühsam wäre.

Januar 2022: Wie ein Gemälde erscheint der Edelkrebs-Weiher im Abendlicht. Der Schnee bleibt an manchen Stellen noch liegen und der Wind malt wunderbare Formen aufs Eis. Unter der Eisdecke reifen in völliger Stille die Eier unter den Schwänzen der Edelkrebsweibchen. Die Edelkrebse werden - wenn das Eis getaut und das Wasser wieder etwas wärmer ist - hungrig unterwegs sein und dabei auch in unsere Reusen gehen. Eiertragende Weibchen sind dabei ideal, um einen Weiher neu zu besetzen, da dann in wenigen Wochen schnell hunderte kleiner Krebschen schlüpfen (und hoffentlich nicht gleich von Feinden gefressen werden).

Dezember 2021: Die Weiher sind wieder zugefroren und es hat ein bisschen geschneit. Im Vordergrund ist die verdorrte Wilde Möhre zu sehen, die im Sommer für den Schwalbenschwanz eine beliebte Futterpflanze darstellt. Der Schnee ist daran hängen geblieben und verhilft ihr wie zu einer zweiten Blüte in diesem Jahr. Am hinteren Teichrand sieht man die Erlen, die in der Sommerhitze wichtigen Schatten spendeten und die ihr Laub zum Teil in den Weiher geworfen haben. Dort wird es von den Krebsen gefressen - ebenso wie die kleinen Zäpfchen, die vielleicht sogar kleine Raupen als Leckerbissen mitbringen.

November 2021: Die Tage sind jetzt schon sehr kurz, die Temperaturen liegen am Gefrierpunkt und die Krebse im Weiher bewegen sich nur noch wenig. So kommt es, dass in unseren Reusen nur noch wenige Krebse zu finden sind - und praktisch nur Männchen! Offenbar sitzen die inzwischen eiertragenden Weibchen regungslos in ihren Höhlen und brüten vor sich hin. Wir versenden demnächst unser letztes Paket und nehmen dann gerne Vorbestellungen für das Frühjahr an - wo bis ca. April die Weibchen einertragend sind.

Oktober 2021: In unserem Hälterungsbecken wird es nun immer kälter. Damit die Weibchen befruchtet werden, haben wir inzwischen Männchen und Weibchen zusammen gehältert. Es zeigt sich, dass dies mit Erfolg belohnt wurde: Das Weibchen auf dem Foto wurde an den typischen Stellen mit weißem Sperma bedeckt. In den nächsten Tagen wird das Weibchen seine Eier in einer gallertigen Flüssigkeit an dem Sperma vorbei führen und diese dadurch befruchten und unter dem Schwanz anheften.

Dabei sind viele Fragen offfen: Werden die Weibchen "normalerweise" von mehreren Männchen begattet? Bekommen Weibchen nur Eier, wenn sie auch befruchtet wurden? Merken Weibchen - ob die Eier befruchtet wurden? Mögen die Weibchen größere Männchen mehr als kleinere bzw. gibt es überhaupt ein Auswahlverfahren?

Mitte August 2021: Die warmen Temperaturen begünstigen nicht nur das Algenwachstum im Hälterungsbecken, sondern ermöglichen den Edelkrebsen auch sich zu häuten: Was im Bild am oberen Rand der Dachziegel wie ein toter Krebs aussieht, ist in Wirklichkeit der Panzer, aus dem sich der "neue" Krebs mühsam herausgeschält hat. Quasi nackt und ohne harte Schale ist der geschlüpfte Krebs fast schwarz und kann in seinem sich neu bildenden Panzer (mit Scheren und Antennen!) wieder ein Stückchen mehr wachsen. Er sitzt nicht weit entfernt von seinem Panzer, der auch als Nahrungsquelle dient und ist jetzt butterweich. Einige Tage ist er Feinden quasi schutzlos ausgeliefert und auf eine Höhle dringend angewiesen. Chemische Botenstoffe führen dazu, dass sich im Teich viele Krebse gleichzeitig häuten, was die Situation entspannt.

Juli 2021: An den Böschungen der Weiher wachsen oft - wie im Bild - Brennnesseln. Der aufmerksame Beobachter kann dort Schmetterlingsraupen erkennen. Hier handelt es sich um Raupen des Pfauenauges. Damit diese nicht plötzlich von einem Vogelschwarm gefressen werden, haben wir wie schon im letzten Jahr mit Erfolg wieder eine Vogelscheuche aufgestellt. Von Tag zu Tag kann man das Wachstum der gefräßigen Raupen beobachten, bis sie sich in ein Brennesselblatt einwickeln und verpuppen. Um die Vogelscheuche noch gefährlicher erscheinen zu lassen, habe ich mir vorgenommen heute noch zwei Augen auf das Holz zu malen.

Mitte Juni 2021: Aufgrund der Wärme ist das Leben im Weiher erwacht: Die jungen Krebschen sind zumindest in den wärmeren Gewässern geschlüpft und hängen unter dem Hinterleib der Mütter. In den Reusen finden wir jetzt wirklich viele Krebse, die sich auch viel schneller bewegen. Dazu finden wir immer wieder Krebse, die kurz vor der Häutung stehen oder sich gerade gehäutet haben. Sogar im Hälterungsbecken und in der Reuse können wir die neuen, ungeschützten Butterkrebse bewundern und setzen sie vorsichtig zurück in den Teich.

Juni 2021: Plötzlich ist es warm geworden. Noch sind die Temperaturen im Weiher ideal für Edelkrebse und für die Reifung der Eier unter dem Hinterleib der Weibchen.

Doch mit zunehmender Erwärmung wird das Thema Sauerstoff von lebenswichtiger Bedeutung, denn durch die Schichtung des Wassers in wenig bewegten Weihern wird ein Großteil des Lebensraumes der Edelkrebse für diese nicht mehr bewohnbar: In der Tiefe ruht das kalte, schwere Wasser und aufgrund von Verwesungsprozessen der abgestorbenen Pflanzen wird es immer ärmer an Sauerstoff bis es stinkt und nicht mehr bewohnbar ist. Abhilfe kann da eine Umwälzpumpe schaffen, die solar betrieben mit minimalem Aufwand Wasser aus einem Rohr, das bis in die Tiefe ragt, herauspumpt. Dabei wird das Wasser in der Tiefe nach und nach ausgetauscht. Die zu warmen Oberflächenzonen werden durch das Tiefenwasser abgekühlt und eine evenutelle Sauerstoffübersättigung an der Teichoberfläche (durch aufsteigenden Sauerstoff der Unterwasserpflanzen) wird abgebaut.

Mai 2021: Morgennebel über dem Weiher beim Reusen leeren. Der Mai war relativ kalt und feucht - ideal für das Fangen von Edelkrebsen, deren Stoffwechsel und Bewegungen relativ langsam sind. Der Versand ist bei diesen Temperaturen unproblematisch und es kommt praktisch nicht zu Ausfällen. Allerdings gehen nicht so viele Krebse in die Reusen. Erst in der zweiten Monatshälfte wurde es etwas besser. Durch den vielen Regen verbessert sich auch die Wasserqualität. Die verschiedenen Wasserzuflüsse werden bis in den Sommer davon profitieren.

April 2021: Obwohl die Nächte immer noch Frost mit -3 Grad Celsius bringen können wir in unseren Reusen schon einige Krebse fangen. Die Weibchen sind oft eiertragend. Für Teichbesitzer lohnt sich jetzt der Besatz. Bei uns zählen Weibchen zwar doppelt - aber mit etwas Glück erhält man leicht über 100 Nachkommen, von denen sich im Überlebenskampf eines Gewässers leicht 20 behaupten können.

Ende März 2021: Noch immer findet man manchmal Stellen mit Eis im Weiher. Trotzdem haben wir mit dem Reusen Setzen begonnen und in den letzten Tagen zunehmend Krebse gefangen. Das Wasser ist jetzt meistens sehr klar und man sieht auf dem Bild deutlich, wie das Tausendblatt mit dem Algenaufwuchs und mit der Wasserpest um die Vorherrschaft im Weiher kämpft. Auf dem Bild hier recht erfolgreich. Zu Hilfe kommt ihm die wachsende Krebspopulation, die lieber an der Wasserpest knabbert. Ich hoffe auf Enten, die angeblich sehr gerne das Tausendblatt fressen. Aufgrund der reichlichen Nährstoffe muss in unseren Gewässern das Krautwachstum eher gebremst werden.

Februar 2021: Die Rohrkolben des Schilfs öffnen sich nun und der weiße Flaum fliegt in die Welt, wo wieder neue Pflanzen wachsen - sobald die Bedingungen dafür passen.

Für Edelkrebse ist Schilf kein guter Lebensraum, da die Wurzeln alle Krebshöhlen zuwuchern und da die Krebse hier auch kaum Algenaufwuchs zum Fressen finden.

Außerdem ist das Wasser im Schilf meist sehr klar und von Wasservögeln bevölkert, die hier den ganzen Tag nach Krebsen fischen können.

Eine bessere Uferbepflanzung besteht aus den Binsen, da die Krebse in das feine Wurzelwerk ihre Höhlen bauen können. Bei älteren Pflanzen entstehen so richtige Krebsburgen.

Januar 2021: Wenn die Weiher gefroren und begehbar sind, ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um Bäume, Sträucher und Schilf um den Teich herum zu schneiden. Wichtig für Edelkrebsweiher ist, dass nicht viel Laub in das Wasser fällt. Vor allem bei kleineren Gartenteichen ist dies wichtig, da das faulende Laub unter Wasser zu viel Sauerstoff zehrt. Auf der anderen Seite sind Bäume und Büsche wichtige Schattenspender - vor allem auf der Südseite eines Weihers. Das Laub von Erlen und Weiden gehört auch zu den Lieblingsgerichten der Edelkrebse.

Dezember 2020: Bei eisiger Kälte haben wir für dieses Jahr unser letztes Krebspaket versendet und unsere Hälterungsbecken aufgelöst. Dabei tauchte ein Riesenexemplar auf, das über 200 g wiegt. Solche Exemplare sind meist über 10 Jahre alt und heutzutage eher selten. Sie wurden früher als sogenannte "Solokrebse" einzeln teuer verkauft.

Wir nehmen jetzt Bestellungen fürs Frühjahr 2021 an und versenden dann in der Reihenfolge des Auftragseingangs.

Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr

wünscht das

Wild-Edelkrebse-Team

20. November 2020: Jetzt ist zum ersten Mal ein Weiher zugefroren. Dass sich die Krebse unter der dünnen Eisdecke bewegen, sieht man daran, dass zumindest ein Krebs in dieser Reuse gelandet ist. Der Winter naht und mit ihm wird Frieden unter der Eisdecke einkehren. Bis alle Flächen - auch in den größeren Weihern zugefroren sind, ist es noch lange hin. Bis dahin tauschen sich die kalten oberen, sauerstoffreichen Wasserschichten mit den tieferen wärmeren Wasserschichten aus, da Wasser mit 4 Grad Celsius am schwersten ist und so weit nach unten sinkt, bis es aufgrund der Durchmischung so warm ist wie das übrige Wasser.

Von Dezember bis Ende März kann nur vorbestellt werden - dann liefern wir wieder sofort in der Reihenfolge des Auftragseingangs!

November 2020: Wir fangen jetzt in unseren Reusen viel mehr Edelkrebse-Männchen als Weibchen. Die meist geschlechtsreifen Weibchen sind mit wenigen Ausnahmen alle befruchtet und eiertragend. Wahrscheinlich ziehen sie sich erst einmal zurück - erschöpft von Produktion ihrer Eier, die komplett an ihrem Schwanz hängt.

Wer jetzt bei uns Edelkrebse kauft, erhält dazu eiertragende Weibchen, aus deren Eiern im nächsten Jahr zahlreiche junge Krebschen schlüpfen. (siehe Video 6 Minuten). Im Gegensatz zum Video, sind die Krebschen im Natur-Weiher zahlreichen Gefahren ausgesetzt und nur die Fittesten überleben.

Oktober 2020: Wr besetzen derzeit einen gesömmerten Graben neu mit Edelkrebsen. Dabei "retten" wir gerne auch spektakuläre Exemplare und geben ihnen eine Chance auf weitere Nachkommen. Im Vergleich zu dem Weibchen auf dem Bild ist das Männchen riesig.

September 2020: Diese große Raupe entdeckten wir direkt neben unserem Hälterungsbecken für Edelkrebse. Sie scheint 4 Augen zu haben und wenn man sie aufhebt, zuckt sie gefährlich und scheint beißen zu wollen. Dann windet sie sich ruckartig. Was für eine Raupe könnte das sein?

Es ist die Raupe des Mittleren Weinschwärmers, eines Schmetterlings der vor allem Nachts fliegt und zu den größten Faltern in Deutschland zählt. Das Besondere daran: Diese Raupe ernährt sich auch von Springkraut oder auch Balsamine genannt! Dieser rosa Neophyt verbreitet sich enorm und wird bekämpft, da er heimische Pflanzen verdrängt. Der Weinschwärmer wird dabei helfen.

September 2020: In einem Weiher, in dem wir in den letzten Jahren nur selten Reusen gesetzt haben, haben wir einige ziemlich große Edelkrebse gefangen. Sie gehen meistens mit als erste in die Reusen - erst bei späteren Fängen kommen mehr kleinere Edelkrebse. Die mindestens 8 Jahre alten Staatsstücke haben etwas Majestätisches - sie bewegen sich auch langsamer und sind kaum aggressiv - sie haben es nicht nötig...

Wir sind immer wieder beeindruckt, wie groß Edelkrebse werden können. Wahrscheinlich gehen die Männchen schon auf Brautschau. Bald werden wir wahrscheinlich befruchtete Weibchen fangen und einige Wochen später gibt es dann wieder eiertragende Weibchen!

August 2020: In unserem größten Weiher hat sich eine Schleienpopulation breit gemacht, wo eigentlich nur Edelkrebse wachsen sollten. Die Schleien sind für Edelkrebse ungefährlich, sie gründeln jedoch und trüben so das Wasser tendenziell ein. Offenbar ist unser Weiher mit Tief - und Flachzone ideal gebaut zum Ablaichen des begehrten Speisefisches. Laut Wikipedia wird sein Fleisch als fest, grätenarm und fettarm beschrieben. Schleien werden mehrere Kilogramm schwer und gelten als höherwertig im Vergleich zu Karpfen. Die Fische sind viel schöner als auf dem Foto zu sehen ist. Sie haben einen goldenen Schimmer und wunderschöne große Flossen.

Wir fangen die Schleien mit Reusen und verkaufen sie an Selbstabholer. Die Jungfische sind zwischen 4 und 16 cm groß.

50 Schleien kosten 40 Euro, wenn mehr abgenommen werden, gibts Rabatt. Ich habe keine Ahnung, wie viele im Weiher sind. In den Reusen sind manchmal 50 und manchmal nur 5 Schleien - und ein Rogner legt 300.000 Eier an den Wasserpflanzen ab .....

Juli 2020: Dieses Bild zeigt deutlich, dass sich das gemeine Hornkraut (Ceratophyllum demersum, linke Bildseite) losgelöst vom Grund schwimmend an der Oberfläche des Teiches sammelt und den Lichteinfall in tiefere Schichten verhindert. Die Wasserpest (rechte Bildseite) dagegen wurzelt am Teichboden und strebt von dort aus noch oben, was für die Sauerstoffproduktion unter Wasser viel besser ist. Hornkraut kommt und wuchert vor allem in sehr nährstoffreichen Weihern von alleine. Die groben Wedel werden von Edelkrebsen weniger gern gefressen. Sie bevorzugen die zarten Blättchen der Wasserpest.

Juni 2020: Immer öfter finden wir in unseren Reusen Edelkrebs Weibchen mit mehr oder weniger geschlüpften kleinen Edelkrebschen. Sie verstecken sich bei Gefahr unter dem Schwanz der Mutter und erkunden sonst ihre Umgebung. Für den Versand eigenen sie sich diese Weibchen nicht so gut und wir setzen sie vorsichtig wieder in den Weiher ein.

Mai 2020: Auf dem Bild kann man sehen, dass die Eier bei dem prächtigen Edelkrebsweibchen inzwischen schon weit gereift sind und die kleinen Krebschen bald schlüpfen werden.

Mai 2020: Damit sich Edelkrebse wohlfühlen, benötigen sie Krebshöhlen oder Verstecke. In Seen mit Jahrtausende altem Krebsbesatz ist das ganze Ufer schon mit Höhlen durchsetzt, so dass bei einem eventuell nötigen Neubesatz genügend Infrastruktur vorhanden ist.  In einem neuen Teich oder beim Erstbesatz mit Krebsen können Hohlblocksteine, Ziegelsteine oder Kalksandsteine mit Löchern einen Ersatz bieten, die allerdings im weichen Untergrund leicht umfallen. Sicherer ist es - vor allem bei einem bereits gefüllten Teich,  zahlreiche Dachziegeln unregelmäßig vielleicht in mehreren „Burgen“ wie im Bild anzuhäufen. Diese "Krebsburgen" können durchaus aus 30 bis 40 Dachziegeln bestehen. Die Krebse werden hier mit großer Vorliebe hausen und sich je nach Befindlichkeit bis in die hintersten Tiefen zurückziehen oder wie auf einem Balkon die Scheren heraushängen lassen.

April 2020: Offenbar lässt Ostern und die Coronakrise den Teichbesitzern viel Zeit, um über den Besatz ihrer Naturteiche nachzudenken. Wir schließen das aus den Aufträgen zum Besatz kleinerer Weiher, wobei wir die Krebse meistens mit Go! über Nacht per Express versenden. Bei größeren Lieferungen (XL) verwenden wir eine Mehrwegverpackung mit frankiertem Rückumschlag.

Ein Telefonat zur Abstimmung des Ankunftstermins ist dabei unbedingt notwendig, da die eingepackten Krebse nicht länger als nötig - womöglich in der Wärme - herumstehen sollten. Dabei kann auch besprochen werden, wieviele Edelkrebse eingesetzt werden sollten, ob genug Unterschlupfmöglichkeiten da sind und wie die Krebse sich dann ernähren können. Auch Fischfeinde sind ein wichtiger Punkt - neben der Krebspest natürlich. Wer preisgünstig sehr viele Krebse züchten will, profitiert jetzt noch bis etwa Mai von den befruchteten, eiertragenden Weibchen.

Ende März 2020: Ein starker kalter Ostwind lässt nachts die Temperaturen weit unter Null Grad sinken. Dann bleiben die Edelkrebse in tieferen Bereichen der Weiher und bewegen sich kaum noch. Wenn wir sie mit Reusen für unseren Verkauf fangen wollen, sind oft keine nur nur sehr wenige Krebse in den Reusen. Daher kann es derzeit zu Lieferverzögerungen kommen, die bei wärmerem Wetter sich aber wieder auflösen sollten.

März 2020: Jetzt ist es so warm geworden, dass auch wir wieder Krebse in unseren Weihern fangen können. Vor Sonnenaufgang, wenn der Nebel noch über den Wiesen liegt, sind die meisten Krebse in den Reusen - quasi überrascht von der Dämmerung. Die meisten größeren Weibchen sind derzeit eiertragend. Meistens sind die Eier auch befruchtet und oft sieht man noch den weißen Spermafleck an der Unterseite der Weibchen. Wenn es ihnen gelingt die Brut groß zu ziehen, werden pro Weibchen oft weit über hundert Nachkommen den Weiher besiedeln. Doch es gibt viele Feinde für die kleinen Krebschen.

Februar 2020: Ein schwerer Sturm hat einige Bäume bei unseren Weihern umgeworfen. Für die Edelkrebse spielt dies keine Rolle, da sie in der Tiefe der Weiher vom Wetter nur wenig bemerken. Lediglich im Sommer ist es wichtig, dass ein Teil der Weiher beschattet wird, damit die Wassertemperatur nicht zu stark ansteigt. Die außergewöhnlich warmen Tage im Februar lassen den Frühling erahnen - trotzdem liegt in unserer relativ kühlen Region (über 600 m Höhe) morgens oft noch eine dünne, glasklare Eisschicht auf den Weihern - durch die man ab und zu schon mal einen Krebs sehen kann.

Januar 2020: Trotz relativ wamer Temperaturen sind die Weiher zugefroren, wie die Luftblasen im Eis zeigen. Das Schilf vertrocknet und sollte entfernt werden, um den Nährstoffeintrag im Weiher gering zu halten und um die Verschlammung zu bremsen. Das Eis ist hierfür noch nicht stabil genug. Nach unseren Erfahrungen sind Schilfzonen für einen Edelkrebsbesatz nicht gut geeignet - und selten finden sich hier Edelkrebse in unseren Reusen. Gründe könnten die relativ schlechten Versteckmöglichkeiten sein. Auch finden Edelkrebse im Schatten des Schilfes wenig Nahrung (Algenaufwuchs) oder grüne Unterwasserpflanzen, die auch noch Sauerstoff ins Wasser abgeben würden. Besser als Uferbepflanzung geeignet sind Binsen, in deren Wurzelgeflecht die Krebse Höhlen bauen.

Mitte Dezember 2019: Der Föhneinbruch mit Temperaturen um 15 Grad Celsius hat die Eisdecke wieder schmelzen lassen. Die Wasseroberfläche kommt jetzt wieder mit der frischen Luft in Kontakt und reichert sich mit Sauerstoff an. Wenn das Wasser genau 4 Grad kalt ist, ist es am dichtesten und am schwersten. Es sinkt im Weiher nach unten. Dies führt dazu, dass sich der Sauerstoffgehalt im Weiher bei Aussentemperaturen unter 4 Grad idealerweise bis zum Grund deutlich verbessert.

Anfang Dezember 2019: Kaltes, trübes und windiges Wetter machen die Welt über dem Wasser ungemütlich. Für die Edelkrebse unter der noch dünnen Eisschicht bleibt die Zeit fast stehen. Bei Temperaturen um 4 Grad verlangsamen sich alle chemischen Reaktionen und damit auch der Alterungsprozess und die Bewegungen der Krebse - für uns heißt es abwarten und Bestellungen fürs Frühjahr notieren.

Mitte November 2019: Die niedrigen Temperaturen nahe null Grad haben dazu geführt, dass die Weibchen ihre Eier bekommen. Bevor sie am Schwanz angeklebt werden, müssen sie noch befruchtet werden. Im Bild sieht man, wie eine durchsichtige Glibbermasse das weiße Sperma und fast die ganze Unterseite des Krebses überdeckt. In der Glibbermasse wird das Sperma wieder flüssiger und kann so die Eier befruchten, wenn sie an ihm vorbeigeführt werden. Am Schwanz reifen die befruchteten Eier den Winter über zu kleinen Edelkrebschen heran.

November 2019: Die Abbildung zeigt das erste eiertragende Weibchen, das wir schon am 2. November in unseren Reusen gefangen haben. Es ist relativ groß und dürfte mindestens 5-sömmrig sein. Offenbar hat es im Kampf eine Schere verloren, die jetzt von Häutung zu Häutung langsam wieder nachwächst. Nachdem es deutlich kälter geworden ist, sind die Fangergebnisse in den Reusen zurückgegangen und die Weibchen haben oft blütend weiße Spermaflecken von einer frischen Befruchtung. Vor allem die Männchen sind jetzt aktiv und suchen nach attraktiven Weibchen.

Oktober 2019: Der Oktober ist der ideale Monat um einen Weiher neu mit Edelkrebsen zu besetzen. Die Weibchen, die wir jetzt fangen, haben meistens hell gefärbte Unterseiten am Hinterleib. Dies sind Kalkablagerungen, die ihre Bereitschaft zur Paarung signalisieren. Es scheint, als ob sie auf der Suche sind und daher eher in den Reusen landen als im Frühjahr. Wenn diese Weibchen zusammen mit geschlechtsreifen, älteren Edelkrebs-Männchen eingesetzt werden, kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Begattung und zu einer Eiablage im Winter. Man kann damit rechnen, dass ein Weibchen einhundert Eier hat, von denen in einem Naturweiher vielleicht 10 bis 20 überleben und zu geschlechtsreifen Edelkrebsen in den nächsten Jahren heranwachsen. Höhere Wachstumsraten gibt es sonst kaum wo!

Wir verkaufen komplette Populationen mit geschlechtsreifen Edelkrebsen aus natürlicher Zucht: Männchen und Weibchen.

Oktober 2019: Dieser riesige, etwas traurig blickende Edelkrebs ging in unsere Reuse. Er ist unversehrt, ebenmäßig gebaut und mit zwei gleich großen, riesigen Scheren. Er wurde nie gefüttert und wurde in einem natürlichen Umfeld groß. In der Hälterung gingen die anderen Krebse ehrfurchtsvoll zu Seite - er musste nicht kämpfen. Vermutlich kann er durch seinen Urin und seine Ausdünstung seinen hohen Status den anderen Krebsen vermitteln. Er hat sich vermutlich schon mehr als zwanzigmal erfolgreich gehäutet. Statt ihn als Besatzkrebs oder gar als Speisekrebs zu verkaufen, habe ich ihn in meinen größten Weiher gesetzt. Möge er viele tolle Nachkommen bekommen.

September 2019: Hilfe! Wir haben ziemlich viele Krebse gefangen und wollen sie lieber verkaufen als wieder in den Weiher zurücksetzen. Deshalb unser Super-Sonderangebot für Selbstabholer. 2 Euro für mittelgroße bis große Krebse ist ein unschlabgarer Preis! Selbstabholung in Kisslegg. tel 01714981823.

September 2019: In Schleswig fand die 9. Internationale Tagung des Forums Flusskrebse statt, bei dem invasive Flusskrebsarten einen Schwerpunkt bildeten. Fachvorträge zum Marmorkrebs und Kalikokrebs zeigten wie gefährlich diese Krebse für unser Ökosystem sind. Diskutiert wird die Einordnung des Aphanomyces Astaci (Krebspest) als Alge statt als Pilz. Inzwischen gibt es mehrere genetisch verschiedene Varianten, die Edelkrebse befallen können.

August 2019: Dieser wunderschöne Naturteich droht zu verlanden. Mit großer Wahrscheinlichkeit befinden sich in ihm keine Krebse, die das Kraut im Zaum gehalten hätten. Das Hornkraut ist bis an die Wasseroberfläche gewachsen und verhindert, dass unter Wasser Sauerstoff durch Photosynthese entstehen kann - ebenso wie die Seerosen. Der Algenaufwuchs auf dem Hornkraut wäre die Leibspeise kleiner und großer Edelkrebse. Vom Ufer her durchwurzelt das Wiesengras bereits das Gewässer.

Juli 2019: Ein heißer Monat! Jetzt ist es wichtig, dass das Teichwasser nicht zu warm wird und Schatten spendende Bäume am Teichrand stehen.

Für das Sömmern eines Weihers ist die Hitze ideal: Der Schlamm-Boden in einem länger abgelassenen Teich bekommt tiefe Risse und trocknet bis in die Tiefe. Der Schlamm setzt sich zusammen und wird steinhart. Die wild wachsenden Pflanzen durchwurzeln die Erde und geben dem Boden auch nach Befüllung Festigkeit.

Juni 2019: Jetzt ist der Fall eingetreten, dass in unseren Reusen auch sehr seltene blaue Edelkrebse auftauchten. Hierbei handelt es sich um eine Farb-Mutation, die schon im 19. Jahrhundert auf der Weltausstellung in Paris für Aufsehen sorgte. Wir reservieren diese Krebse gesondert - und fügen sie auf speziellen Wunsch unseren Populationen bei, wobei wir für ein voll blaues Exemplar 15 Euro pro Stück berechnen. Die häufigeren bläulichen und andere Farbschattierungen gelten bei uns noch als normal.

Juni 2019: Dass nun die Eier unter dem Hinterleib der Edelkrebsweibchen sich in kleine Krebschen verwandelt haben, kann man an dem nebenstehenden Bild erkennen. Der weiße Fleck besteht noch aus den Resten des Spermas. Rechts davon kann man 3 winzige neue Edelkrebschen erkennen. Sie halten sich noch einige Wochen am Hinterleib fest, erforschen auch schon mal die nähere Umgebung, um bei Gefahr schnell wieder bei der Mutter Schutz zu suchen. Offenbar vom Hunger getrieben landete dieses Weibchen samt der 3 Nachkommen in unserer Reuse - und wurde nach dem Foto wieder in den Teich zurückgesetzt.

Mai 2019: Weiher müssen immer wieder abgelassen werden. Dabei kann man fast alle Edelkrebse fangen. Außerdem wird der Schlamm verdichtet und das Wasser ausgetauscht. Das Ablassen dient der Kontrolle: Droht der Weiher zu verlanden? Wachsen genügend Pflanzen? Gibt es Feinde? - Danach sollte der Weiher möglichst schnell wieder aufgestaut werden, um die noch verborgenen Edelkrebse und die Wasserpflanzen zu schützen. Eine Alternative besteht in der Winterung oder Sömmerung, bei der der Erneuerungseffekt stärker ist.

April 2019: Recht versteckt haben wir im Gebüsch ein neues Hälterungsbecken aufgebaut. Es steht zwischen zwei Teichen und wird über einen Schlauch von einem Teil des Quellwassers durchströmt, das vom oberen in den unteren Teich fließt. Dachziegeln im Hälterungsbecken dienen den Edelkrebsen als Versteck, Wasserpflanzen als Nahrung. So können hier unter quasi idealen Bedingungen die in Reusen gefangenen Krebse bis zu ihrem Verkauf gehältert werden,

März 2019: Mit der Sonne, dem starken Wind und dem Regen geht das Eis auf den Weihern langsam zurück. In über 600 m Höhe ist es kälter, was für die Edelkrebse gut ist. Die Zeit für das erste Setzen von Krebsreusen für den Verkauf ist bald gekommen - und die hungrigen Weibchen mit ihren Eiern sind dann schon unterwegs. Sie sind ideal für den Neubesatz.

Bestellungen für das Frühjahr können schon telefonisch aufgegeben werden Tel. 01714981823.

Februar 2019: Dieser im Allgäu sehr schneereiche Winter hat auch auf den Weihern eine dicke Schneedecke hinterlassen. Wenn der Wind ordentlich pfeift, gibt es auch hier Schneeverwehungen und sogar das Eis kann dabei freigelegt werden. Unter Wasser scheint die Zeit stehen zu bleiben.

Dezember 2018 - Januar 2019: Die Weiher sind im Winter zugefroren und mit Schnee bedeckt. Unter Wasser ist es unglaublich ruhig und abgedunkelt. Die Krebse merken nichts von Wind und Schneegestöber, von klirrender Kälte oder etwa von der Katze, die jetzt ungestört über den Weiher gehen kann. Die Krebszucht ruht aber nicht: die Edelkrebs-Weibchen lassen ihre Eier wachsen und telefonisch können schon Bestellungen für das Frühjahr aufgegeben werden Tel. 01714981823.

Ende November 2018: Jetzt ist nach einem langen Sommer plötzlich der Winter eingekehrt und die Wasserflächen sind mit Eis bedeckt. Die Krebse bewegen sich langsamer unter Wasser und sitzen meist fast regungslos in ihren Höhlen. Sie ernähren sich von den Wasserpflanzen. An den Weibchen reifen in den Wintermonaten die Eier zu jungen Krebschen heran. Edelkrebse können jetzt nur noch schwer gefangen werden. Daher nehmen wir jetzt nur noch Vorbestellungen an.

November 2018: Wenn man die Krebse in einem Eimer ohne Kraut dazwischen einsammelt, besteht die Gefahr, dass sie sich gegenseitig verletzen oder sich sogar die Scheren abschneiden. Diese drei Edelkrebse hatten Glück, dass sie sich an den harten Scheren und nicht an den Gelenken gepackt haben. Der Dreierverband war sehr fest und überdauerte mehrfaches Wässern und wieder aus dem Wasser heraus holen. Selbst beim Fototermin hielten sie weiter fest. Erst als ich nacheinander die Scheren des großen Krebses auseinanderbog, ließen die anderen auch los.

Oktober 2018: Dieses noch recht junge Edelkrebsweibchen wurde bereits im Oktober, wenn die Paarung beginnt, begattet. Dies ist an dem weißen Spermafleck zu sehen. Oft erst nach Wochen bekommt das Weibchen seine Eier. Diese sind in Schleim eingehüllt, der das Sperma löst.

September 2018: Dieser etwas grimmig blickende Edelkrebs will sich nicht greifen lassen. Man nimmt den Krebs normalerweise von hinten oben am Hinterleib und vermeidet so, dass die blitzschnell zupackenden Krebscheren in die Finger zwicken. Doch Krebse können sich sehr weit nach hinten biegen. Wenn man Pech hat, kann der Finger dabei schon einmal leicht blutig gezwickt werden - wie es mir bei diesem sehr munteren Krebs passiert ist.

August 2018: Die im Frühjahr geschlüpften Krebschen ernähren sich vor allem von Algen, die auf Steinen oder Pflanzen wachsen. Sie sind dabei in freier Wildbahn nur nachts zu beobachten. Der hier abgebildete Krebs ist ca. 1,7 cm lang und damit schon deutlich größer wie noch im Juni. Er hat sich dazu 1 bis 2-mal gehäutet. Es ist erstaunlich, wie blitzschnell sich die kleinen Krebschen bei Gefahr im Wasser bewegen können. Dazu klappen sie den Schwanz ein, wodurch sie wie ein Katapult rückwärts durchs Wasser schießen. Machmal wiederholen sie die Bewegung und überwinden in Sekundenschnelle unter Wasser 2 bis 3 Meter.

Juli 2018: Die Zeit für Krebsessen hat begonnen. Die kurz gekochten Krebse schmecken köstlich und es ist ein besonderes Ereignis, in froher Runde das Krebsfleisch mit den Fingern aus dem Panzer zu lösen. Aus den Schalen (Karkassen) und dem Sud kann eine leckere Krebssuppe zubereitet werden - mein Tipp: sparsam Kürbissuppengewürz zufügen.

Juni 2018: Die Edelkrebs-Weibchen wurden von den Männchen im Winter befruchtet. Die Eier tragen sie bis ins späte Frühjahr unter ihrem Hinterleib. Sie entwickeln sich langsam zu jungen Krebschen, die sich dann verstecken - z.B. in Ziegelsteinen, die man ihnen in den Weiher legt. Nimmt man den Stein aus dem Wasser, so kriechen die winzingen, noch durchscheinenden Krebschen aus ihren Höhlen.

Der starke Ostwind bläst Algen und abgestorbene Pflanzenreste ans Westufer

Mai 2018: Der starke Ostwind bläst abgestorbene Pflanzenreste und Algen ans Westufer. Hier könnte man sie gut herausfischen. Doch die Biomasse ist der ideale Lebensraum für viele Tiere, die sich hier gut verstecken können - auch für Edelkrebse, die gerade die Algen gerne verspeisen.

Frösche und Edelkrebse lieben Algen gleichermaßen

Mai 2018: Wie gut sich insbesondere Frösche in den Algen verstecken können zeigt dieses "Such"-Bild. Der Frosch schaut neugierig auf die Kamera und fühlt sich sehr sicher in der Algentarnung. Bei Tag hat er auch von den Edelkrebsen nichts zu fürchten.

April 2018: Auf den lehmigen Teichrändern von neu gebauten Weihern wachsen zuerst Pionierpflanzen wie der hier abgebildete Huflattich. Kaum ist der Schnee weg, da schmücken auch schon die leuchtend gelben Blüten den Weiherrand.

April 2018: Jetzt ist es schon in den ersten April-Tagen warm geworden. Die Krebse freuen sich an den wärmeren oberen, besser belüfteten Wasserschichten und an dem ersten frischen Algenaufwuchs. So kommen sie in der Nacht an den Uferrand und können hier leicht gefangen werden. In speziellen Sortier-Schalen mit Fächern bedeckt mit Kraut haben sie weniger Stress. Die Weibchen sind überwiegend eiertragend. Manche haben mehr als 100 Eier unter dem Abdomen (Schwanz) kleben.

April 2018: Die Krebse sitzen in der Nacht regungslos zwischen den Kaulquappen. Ob sie wohl ab und zu nach ihnen schnappen und sie fressen?

März 2018 Im Allgäu - in über 600 m Höhe ist es relativ kalt - das ideale Klima für Edelkrebse, die im Vergleich zu Gallizischen Sumpfkrebsen oder dem amerikanischen Signalkrebs mit niedrigen Temperaturen zurecht kommen. Noch mindestens bis Mitte März wird das glasklare, glänzende Eis den Edelkrebs-Weiher bedecken.

Edelkrebsweiher im März

Februar 2018: Die Weiher schlafen noch unter einer leicht mit Schnee bedeckten Eisdecke. Darunter - im kalten Wasser bewegen sich die Edelkrebse nur langsam oder sitzen fast bewegungslos in ihren Krebshöhlen. Wasser-Temperaturen unter 5 bis 10 Grad sind für die Fortpflanzung nötig, da nur dann der Eiausstoß unter dem Schwanz und die Entwicklung der Eier zu kleinen Krebschen stattfinden kann.